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Neutralisierung des Abwassers

Geschrieben von Johanna Osterloh | 06.10.2025 09:25:14

Baustellenabwässer sind in der Regel stark alkalisch, selten neutral und nie sauer. Betonabwässer haben in der Regel einen pH-Wert von über 10. Um die vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten, ist die Bauindustrie verpflichtet, alkalische Beton- und Zementabwässer zu neutralisieren, bevor sie in den Vorfluter oder eine Kläranlage eingeleitet werden.

Je nach Verwendung besteht Zement oder Beton zu 30 bis 60 % aus Calciumoxid, das mit Wasser zu hochalkalischem Calciumhydroxid reagiert. Das heißt, wenn frischer Zement oder Beton auf einer Baustelle mit Wasser in Berührung kommt, reagiert das Calciumoxid mit Wasser zu hochalkalischem Calciumhydroxid. Das entstehende Abwasser muss neutralisiert werden. Dies ist normalerweise bei Waschwasser (pH-Wert zwischen 12 und 14) oder bei Wasser aus Baugruben (pH-Wert zwischen 9 und 12) der Fall.

Abwasserbehandlung im Baugewerbe

Alkalische Baustellenabwässer entstehen z. B. nach dem Betonieren oder bei Sanierungsarbeiten an Betonbauwerken durch Reinigungsarbeiten, Auslaugung durch Sickerwasser aus Drainagesystemen oder Regenwasserableitung von Baustellen. Einen Sonderfall stellen versenkte Platten dar.

Solche Baustellenabwässer müssen vor der Einleitung neutralisiert werden, auch wenn sie nach der Behandlung in Absetzbecken als nicht verschmutzt gelten. Die Größe der Baustelle ist für den Schutz der Umwelt nicht entscheidend. Denn das alkalische Betonwasser kann nicht nur Probleme in der Kläranlage verursachen, sondern auch zum Absterben der im Wasser lebenden Pflanzen und Tiere führen.

Recycling von Baustellenabwässern

Beim Abwasserrecycling können Abwasser und Süßwasser gemischt werden, um Beton herzustellen. Allerdings muss das Abwasser zunächst neutralisiert werden. Durch das Recycling von Abwasser kann wertvolles Wasser gespart und Beton kostengünstiger hergestellt werden.

Senkung des pH-Werts von Abwasser

Der pH-Wert gibt an, ob eine Lösung neutral, sauer oder basisch (alkalisch) reagiert. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen, wobei 0 für sehr sauer und 14 für sehr alkalisch steht. Diese Extremwerte werden bei der Analyse des pH-Werts von Abwasser jedoch in der Regel nicht erreicht.

  • Ein Wert von 7 bedeutet reines Wasser oder neutrale Lösungen.
  • Werte unter 7 weisen auf einen sauren Bereich und Werte über 7 auf einen basischen (alkalischen) Bereich hin.

Die alkalischen pH-Werte von Baustellenabwässern (Sicker- und Meteorwasser aus Baugruben, Spülwasser aus Betonmischern und Umschlaggeräten) liegen in der Regel zwischen 10 und 14 und überschreiten die maximal zulässigen Grenzwerte deutlich. Nach Angaben der Wasserbehörden liegen sie meist im pH-Bereich von 6,5 bis 8,5.

Neutralisierung des Abwassers mit Kohlendioxid (CO2)

Säuren (z. B. Mineralien) sind in der Lage, das Abwasser wieder zu neutralisieren.
La Nachteil ist, dass viele Säuren auch eine unerwünschte Versalzung verursachen. Außerdem ist die Lagerung dieser Säuren teuer.

Daher wird in der Praxis die Verwendung von Kohlendioxid (CO2) erfolgreich war.
Die Vorteile: Als Bestandteil des Wasserpuffersystems verursacht Kohlendioxid keine Salzablagerungen. Gleichzeitig ermöglicht es eine präzisere Senkung des pH-Werts, da keine Versauerung auftritt.